Ein spektakulärer Fund hoch über dem Meeresspiegel sorgt derzeit in der Paläontologie für Aufsehen: Italienische Forschende haben im Nationalpark Stilfserjoch in Norditalien Tausende Dinosaurierspuren entdeckt. Die Abdrücke ziehen sich über mehrere Hundert Meter entlang einer nahezu senkrechten Felswand in mehr als 2.000 Metern Höhe. Nach Einschätzung der Wissenschaftler handelt es sich um den bislang größten bekannten Dinosaurier-Fundort in den Alpen und um einen der umfangreichsten weltweit.
Abdrücke aus der Frühzeit der Dinosaurier
Die Spuren stammen nach Angaben des Forschungsteams aus einer Zeit vor mehr als 200 Millionen Jahren, also aus der frühen Phase der Dinosauriergeschichte. Anhand der Form und Größe der Abdrücke gehen die Paläontologen davon aus, dass sie von langhalsigen, pflanzenfressenden Dinosauriern hinterlassen wurden. Viele der Fußspuren sind bis zu 40 Zentimeter breit und zeigen deutlich erkennbare Zehen- und Krallenabdrücke. Die gleichförmige Ausrichtung und Häufung der Spuren deutet darauf hin, dass die Tiere vermutlich in größeren Herden unterwegs waren.
Plateosaurier als wahrscheinliche Spurenerzeuger
Der genaue Fundort liegt im Valle di Fraele nahe der Stadt Bormio, einer Region, die im Februar Austragungsort der Olympischen Winterspiele sein soll. Dass sich die Spuren heute an einem steilen Berghang befinden, ist das Ergebnis der gewaltigen geologischen Prozesse, die zur Entstehung der Alpen geführt haben. Zur Zeit der Dinosaurier war das Gebiet eine weitläufige, flache Wattlandschaft, die sich über Hunderte Kilometer erstreckte. Das damalige Klima war tropisch, warm und feucht – ideale Bedingungen für große Pflanzenfresser. Die Forschenden halten es für wahrscheinlich, dass die Abdrücke von Plateosauriern stammen, einer frühen Dinosauriergruppe aus der Trias.
Ein wissenschaftliches Erbe für Generationen
Der Paläontologe Cristiano Dal Sasso vom Naturkundemuseum in Mailand bezeichnete den Fund als ein „gewaltiges wissenschaftliches Erbe“. Die vollständige Erforschung des Areals werde voraussichtlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Der Zugang zu den Spuren ist extrem schwierig, da viele Abdrücke nur an steilen, kaum erreichbaren Felswänden liegen. Teilweise könne die Dokumentation ausschließlich mithilfe von Drohnen erfolgen.
Der Fund eröffnet neue Einblicke in das Verhalten und die Lebensräume früher Dinosaurier und zeigt zugleich, dass selbst in gut erforschten Regionen Europas noch spektakuläre Zeugnisse der Erdgeschichte verborgen liegen.
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