Bayern – Vor rund 230 Millionen Jahren durchstreiften bizarre Amphibien die Landschaft des heutigen Nordbayern. Neue Funde belegen nun eindrucksvoll, dass die Region einst von krokodilähnlichen Riesenlurchen bevölkert war.
In einem Waldgebiet im Steigerwald sind Paläontologen auf eine außergewöhnliche Entdeckung gestoßen: Zehn versteinerte Schädel zweier urzeitlicher Amphibienarten, Cyclotosaurier und Metoposaurier. Die Fossilien, die in massiven Sandsteinblöcken verborgen lagen, stammen aus der späten Triaszeit und sind etwa 230 Millionen Jahre alt.
Computertomografie brachte Gewissheit
Die ersten Hinweise auf die verborgenen Überreste gab es bereits vor Jahren. Forscher vermuteten, dass in den Gesteinsbrocken fossile Relikte eingeschlossen sein könnten. Doch erst mithilfe eines speziellen Computertomografen gelang es, die Schädelfragmente sichtbar zu machen.
„Wir wussten, dass die Chancen gut standen. Aber die Zahl und Erhaltung der Schädel hat uns überrascht“, erklärt Roland Eichhorn vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. Schon 2019 war in einem nahegelegenen Sandsteinbruch bei Rauhenebrach ein mit Zähnen besetzter Unterkiefer eines Riesenlurchs geborgen worden, ein Vorbote des aktuellen Fundes.
Gefährliche Jäger im Tümpel
Cyclotosaurier und Metoposaurier wirkten auf den ersten Blick wie urtümliche Krokodile. Tatsächlich handelte es sich jedoch um amphibische Räuber mit mächtigen, über einen halben Meter langen Kiefern voller spitzer Zähne. Die Tiere lauerten vermutlich in schlammigen Gewässern auf Beute, ähnlich wie heutige Alligatoren oder Krokodile.
Es wird davon ausgegangen, dass die Schädel aus ausgetrockneten Tümpeln in Flussbetten gespült wurden, ausgelöst durch starke Regenfälle. So wurden sie im Sand eingeschlossen und konnten über Millionen Jahre konserviert bleiben.
Ein Blick in die Trias
Die Funde liefern wertvolle Einblicke in die Lebenswelt der späten Trias, einer Epoche, die von Klimaschwankungen geprägt war. Trockenperioden könnten den amphibischen Räubern schließlich zum Verhängnis geworden sein: Als die Tümpel austrockneten, fanden viele Tiere den Tod.
Mit dem jüngsten Fund im Steigerwald rückt Bayern erneut in den Fokus der Paläontologie. Die Schädel der urzeitlichen Riesenlurche dokumentieren eindrucksvoll, wie vielfältig und anpassungsfähig das Leben bereits lange vor dem Aufstieg der Dinosaurier war.
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