In Utah, einem Bundesstaat der USA, wurden die Überreste eines prähistorischen Meeresreptils entdeckt. Wissenschaftler haben nun eine Studie veröffentlicht, die sich damit befasst. Paläontologen haben in Utah einen Vertreter einer bislang unbekannten Gruppe von Meeresreptilien ausgegraben. Es handelt sich um eine neue Art von Mosasauriden, einer ausgestorbenen Gruppe von großen Meeresreptilien aus der späten Kreidezeit.
„Wüsten-Fata-Morgana-Echse“
Die Forschungsgruppe hat ihren Fund den Namen Sarabosaurus dahli gegeben, wobei Sarabosaurus so viel wie „Wüsten-Fata-Morgana-Echse“ bedeutet. Mosasaurier waren gigantische Räuber-Meeresreptilien und bewohnten vor 90 bis 66 Millionen Jahren alle Weltmeere. Ihr Lebensraum wurde jedoch durch einen Asteroideneinschlag am Ende der Kreidezeit zerstört, der zur Auslöschung von etwa 75 Prozent aller Pflanzen und Tiere führte. Im Vergleich zu anderen Mosasauriern war Sarabosaurus dahli mit einer Länge von drei Metern relativ klein. Der größte bekannte Mosasaurier, Tylosaurus (Hainosaurus) bernardi, konnte dagegen bis zu 17 Meter lang werden. Die neu identifizierte Art Sarabosaurus dahli lebte vor etwa 93,7 Millionen Jahren während des frühen Turoniums in der Oberkreidezeit. Laut der Studie handelt es sich um das älteste bekannte Mosasauriden-Taxon aus dem Western Interior Seaway.
Die fossilen Überreste wurden bereits 2012 im Tropic Shale im nationalen Naherholungsgebiet im Glen Canyon entdeckt. Teile des Schädels und des restlichen Körpers (postkraniales Skelett) des urzeitlichen Meeresbewohners sind erhalten geblieben. Die Studie über den Fund wurde in der Fachzeitschrift Cretaceous Research veröffentlicht und trägt den Titel „A new lower Turonian mosasaurid from the Western Interior Seaway and the antiquity of the unique basicranial circulation pattern in Plioplatecarpinae“ (Ein neuer Mosasauride aus dem unteren Turon des Western Interior Seaway und das Alter des einzigartigen Schädelbasismusters der Plioplatecarpinae). Nach Angaben des Forschungsteams wies Sarabosaurus dahli ein einzigartiges Muster im Basicranium (untere Schädelregion) auf, das diese Art mit der Mosasaurier-Unterfamilie Plioplatecarpinae verbindet. Obwohl ihre genaue Verwandtschaft zu anderen Reptilien nicht vollständig geklärt ist, scheinen Mosasaurier eng mit Waranen verwandt zu sein.
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