Paläontologie: So überlebten Mammuts die Eiszeit - Triops Galaxy

Paläontologie: Auf diese Weise überlebten Mammuts die Eiszeit

Mammuts waren eine ausgestorbene Gattung von großen Elefanten, die während der letzten Eiszeit vor etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahren auf der Erde lebten. Sie waren in der Regel größer als moderne Elefanten und hatten lange, gewundene Stoßzähne sowie eine dicke Schicht aus isolierendem Fell, um sie vor den eisigen Bedingungen ihrer Lebensräume zu schützen. Wollhaarmammuts haben sich über Hunderttausende von Jahren an das kalte Klima Sibiriens angepasst, wie eine Genomanalyse zeigt. Während es kälter wurde, entwickelten sie ein dichteres und flauschigeres Fell, um sich vor den eisigen Temperaturen zu schützen. Zudem wurden ihre Ohren kleiner, um Wärmeverlust zu reduzieren. Interessanterweise entwickelten sie auch einen ähnlichen Fettstoffwechsel wie Eisbären, um ihren Körper vor der Kälte zu schützen. Die Anpassung an diese extremen klimatischen Bedingungen half den Wollhaarmammuts, in Sibirien zu überleben, bis sie schließlich vor etwa 4.000 Jahren ausstarben.

Beträchtliche Fettpolster

Eine Studie des Zentrums für Paläogenetik in Stockholm, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Current Biology, hat gezeigt, dass viele charakteristische Merkmale des Wollhaarmammuts bereits vor 700.000 Jahren genetisch angelegt waren. Dies beinhaltete das dichte Fell und die beträchtlichen Fettpolster. Doch während der Evolution entwickelten sich viele Merkmale weiter.

Das Forscherteam unter der Leitung von David Díez-del-Molino wollte herausfinden, was das Wollhaarmammut von anderen Mammutarten unterscheidet. Neben offensichtlichen Anpassungen wie dem dicken Fell, den kleinen Ohren und dem kurzen Schwanz, spielten auch Anpassungen auf molekularer Ebene, wie der Fettstoffwechsel und das Kälteempfinden, eine Rolle.

Die Forscher:innen nutzten das älteste bekannte Erbgut eines Wollhaarmammuts als zeitlichen Ausgangspunkt und stellten fest, dass fast 92 Prozent der genetischen Veränderungen, die später am Bauplan von Proteinen beteiligt waren, bereits bei Chukochya, einem sehr frühen Vertreter des Wollhaarmammuts vor 700.000 Jahren auftraten. Dies deutet darauf hin, dass diese Anpassungen bereits vorhanden waren, als sich das Steppenmammut in das Wollhaarmammut entwickelte.

Größere Ohren und dichtere Wolle

Die Studie zeigt, dass viele typische Merkmale des Wollhaarmammuts wie das wollige Fell und die Fettpolster bereits vor etwa 700.000 Jahren genetisch angelegt waren. Viele Merkmale prägten sich im Lauf der Evolution weiter aus und die Forscher:innen fanden heraus, dass die allerersten Wollhaarmammuts möglicherweise größere Ohren und andersartige Wolle hatten als die späteren Mammuts. Die dichtere Wolle könnte sich dauerhaft zum verbesserten Schutz vor Kälte entwickelt haben. Möglich ist es auch, dass dieser eine Reaktion auf mehrere Eiszeiten war.

Die Forscher:innen stießen bei den Wollhaarmammuts auf viele verschiedene Gene. Diese Gene könnten mit dem Leben in extremer Kälte zusammenhängen, wie dem Fettstoffwechsel und der Fettspeicherung. Es ist wahrscheinlich, dass verschiedene Arten zur Anpassung an die Lebensbedingungen eine ähnliche Entwicklung vollzogen haben, wie zum Beispiel Rentiere und Eisbären. Zudem fanden die Forscher:innen Veränderungen mehrerer Gene. Diese Gene waren am Immunsystem beteiligt und bei jüngeren Funden, wahrscheinlich eine Reaktion auf neu aufgetretene Krankheitserreger.

Sladjan Lazic

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