Triops longicaudatus: Amerikanischer Urzeitkrebs - Triops Galaxy

Triops longicaudatus – darum ist der amerikanische Urzeitkrebs so interessant

Triops longicaudatus, auch bekannt als der amerikanische Urzeitkrebs ist ein faszinierendes Lebewesen, welches zur Familie der Triopsidae gehört und sind seit über 200 Millionen Jahren auf der Erde zu finden ist. Triops longicaudatus sind kleine Krebstiere, die ungefähr so groß wie ein Daumennagel sind und in Süßwasserseen, Teichen und temporären Gewässern in Nord- und Südamerika leben. Sie haben einen flachen Körper, drei Beinpaare und eine lange Schwanzflosse, die sie zum Schwimmen und Atmen benutzen. Was Triops longicaudatus so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, in extremen Bedingungen zu überleben. Sie können sich an verändernde Umweltbedingungen anpassen und können sogar in temporären Gewässern leben, die nur wenige Wochen oder Monate im Jahr existieren. Darüber hinaus haben sie eine erstaunliche Lebensdauer von bis zu 90 Tagen.

In diesem Blogbeitrag werden wir uns genauer mit Triops longicaudatus beschäftigen und herausfinden, warum sie als „lebende Fossilien“ bezeichnet werden. Wir werden auch ihre Lebensweise, ihre Ernährung und ihre Fortpflanzung betrachten und diskutieren, warum sie zu beliebten Aquarienbewohnern geworden sind.

Also, mache Dich bereit, um in die faszinierende Welt von Triops longicaudatus einzutauchen!

Lebensraum des Triops longicaudatus

Triops longicaudatus gehört zur Gruppe der Rückenschaler (Notostraca) und ist vor allem in Amerika verbreitet. Die Rückenschaler sind eine spezialisierte Gruppe von Kiemenfußkrebsen mit geringer Artenvielfalt, die sich auf Gewässer spezialisiert hat, die nur zeitweilig Wasser führen (ephemere Gewässer). Triops longicaudatus war lange Zeit der einzige bekannte Vertreter dieser Gruppe in Amerika, bis 1997 eine zweite Art namens Triops newberryi entdeckt wurde. Der Triops longicaudatus hat ein geographisches Verbreitungsgebiet, das sich von Südwestkanada etwa ab dem 50. Breitengrad nach Süden über Teile Mittel- und Südamerikas erstreckt. Allerdings tritt der Krebs auch in anderen Teilen der Welt auf, wie beispielsweise in Japan, den Galápagos-Inseln und den Westindischen Inseln. In den USA ist er hauptsächlich in Wüsten- und Steppengebieten anzutreffen und kommt in allen Bundesstaaten, außer Alaska, vor, einschließlich Hawaii.

Triops longicaudatus und Triops cancriformis sind die am besten erforschten Arten der Gattung Triops. Besonders bemerkenswert ist, dass Triops longicaudatus sich an einen sehr dynamischen Lebensraum angepasst hat – ephemere Kleingewässer wie Pfützen und Wiesentümpel, die sich im Frühling bilden und im Sommer vollständig austrocknen. Aufgrund ihrer Anpassungen und ihrer Fähigkeit, in extremen Bedingungen zu überleben, sind Triops longicaudatus und andere Arten dieser Gattung als Urzeitkrebse bekannt geworden und werden oft im Aquarium gehalten. Die Eier von Triops longicaudatus werden in großer Zahl gezüchtet und im Handel angeboten.

Fortpflanzung

Triops longicaudatus hat eine sehr variable Fortpflanzungsstrategie, die aber einer lokalen Differenzierung unterliegt. In einigen Populationen gibt es eingeschlechtliche Verhältnisse mit Parthenogenese (Jungfernzeugung). Das bedeutet, dass die Population ausschließlich aus Weibchen besteht, die unbefruchtete Dauereier oder Zysten kontinuierlich ohne die Hilfe von Männchen produzieren. Im Gegensatz zu den Eiern ist die Embryonalentwicklung bei Zysten bereits abgeschlossen, bevor sie abgelegt werden. In anderen Populationen sind die Tiere Hermaphroditen (Zwitter) und vermehren sich durch Selbstbefruchtung mit ihrer Zwitterdrüse. Es gibt jedoch auch zweigeschlechtliche Populationen, in denen sexuelle Fortpflanzung stattfindet.

Die Zysten sind äußerst widerstandsfähig und können viele Jahre, möglicherweise sogar Jahrhunderte, im trockenen Bodengrund verbleiben und auf günstige Bedingungen für das Schlüpfen warten. Die Embryonen befinden sich somit in einer Diapause. Das ist ein Zustand ohne Stoffwechselaktivität, der als Ei-Diapause bezeichnet wird. Wenn das Habitat wieder mit Wasser gefüllt wird, beginnt der Zyklus erneut, aber nicht alle Nauplien schlüpfen sofort aus den Eiern. Viele bleiben in der Diapause, was eine Anpassung an die unsicheren Lebensbedingungen darstellt, um den Bestand der gesamten Population zu schützen. Einige Dauereier bilden eine Reserve und schlüpfen erst in einer späteren Überflutung.

Die robusten Eier können durch den Wind oder durch Vögel und andere Tiere verteilt werden, die sie transportieren. Triops longicaudatus kann sich parthenogenetisch vermehren, so dass unter günstigen Bedingungen ein einziges Ei ausreichen kann, um ein neues Habitat zu besiedeln. Die besondere Beschaffenheit der Zysten ist ein wichtiger Faktor für den evolutionären Erfolg von Triops und anderen Branchiopoden. Dies ermöglicht es ihnen nicht nur, die lange Trockenperiode in ihrem Habitat zu überleben, sondern auch katastrophale Ereignisse der Erdgeschichte zu überstehen, wie zum Beispiel das Aussterben der Dinosaurier.

Morphologie

Triops longicaudatus, der auch als „der Dreiäugige“ bekannt ist, besitzt drei Augen, die sich in einem Dreieck auf der Kopfoberseite befinden und charakteristisch für die Gattung sind. Die beiden Komplexaugen haben etwa 250 Ommatidien und sind ungestielt. Das mittig angeordnete unpaarige Auge, das fälschlicherweise oft als „Naupliusauge“ oder „Medianauge“ bezeichnet wird, ist für die Osmoregulation zuständig und erfüllt den Zweck der Messung des Salzgehaltes eines Gewässers. Es liegt zentral (median) auf der Stirn und ist als Nacken- oder Dorsalorgan lebenswichtig für Triops, um sich dem schnell wechselnden Salzgehalt anzupassen. Wie bei anderen Krebsen sind die hintereinander liegenden Segmente des Triops-Körpers zu funktionalen Einheiten, den Tagmata, zusammengefasst. Der Kopf (Cephalon) und die Brust (Pereion oder Thorax) bilden die Oberseite, die durch einen flachen, schildförmigen Carapax (Rückenpanzer) geschützt wird. Der schlauchförmige Hinterleib (Abdomen) mit der Furca, einem aus zwei Ästen (Rami) gebildeten gegabelten Anhang am letzten Abdominalsegment (Telson), bildet das abschließende Tagma.

Nauplien-Stadien

Das Art-Epitheton „longicaudatus“ bezieht sich auf die langschwänzige Furca, die einen Großteil der Gesamtlänge ausmacht. An der Körperunterseite befinden sich am Kopf die Mundwerkzeuge und an jedem der 35 bis 44 Segmente des Pereions ein Paar blattförmiger Beine (Blattbeine), zwischen denen sich eine tiefe zentrale Nahrungsrinne befindet. Diese gelenklosen Brustbeine (Pereiopoden) erfüllen verschiedene Funktionen, wie Schwimmen, Laufen, Graben und gleichzeitig auch die Filterung von Nahrungspartikeln und die Atmung. Die Extremitäten werden auch als Turgorextremitäten bezeichnet, da sie einen Teil ihrer Festigkeit dem Turgor (Hämolymphdruck) verdanken. Die Basis des Hinterleibs ist mit 35 bis 70 dünnen, haarartigen Anhängen ausgestattet, die die Blattbeine bei der Fortbewegung und beim Nahrungstransport unterstützen. Die zwei Fühlerpaare sind relativ klein und unter dem Schild verborgen, stattdessen bilden die Fortsätze des ersten Beinpaares lange, geschmacks- und tastempfindliche Strukturen, die hauptsächlich zur Fortbewegung dienen.

Mehr Informationen zum Thema bietet der Hauptartikel: Morphologie der Urzeitkrebse

Ernährung in freier Natur

Triops longicaudatus bevorzugt den Gewässerboden als Lebensraum. Dort bewegt er sich mit der Bauchseite nach unten fort. Dort sucht er nach Nahrung, indem er mit den Beinen und der verstärkten Vorderkante seines Rückenschildes gräbt und wühlt. Als Allesfresser kann der Krebs täglich bis zu 40% seines Eigengewichts an Nahrung aufnehmen. Er jagt tierische Beute wie Mückenlarven, Würmer und Kaulquappen und ernährt sich auch von pflanzlicher Kost und Aas. Sogar frisch gehäutete oder sich momentan häutende Artgenossen werden nicht verschmäht. Kannibalismus tritt jedoch nur bei hoher Individuendichte auf und dient der natürlichen Bestandsregulierung. Der Krebs kann auch planktonische Kleinstlebewesen und organischen Detritus aus dem Wasser filtern, indem er seine beborsteten Blattbeine einsetzt. Durch rhythmisches Schlagen dieser Beine wird die Nahrung zur Bauchrinne transportiert, wo sie dann durch den erzeugten Unterdruck zu den Mundwerkzeugen befördert wird.

Triops longicaudatus selbst zu Hause züchten

Es ist grundsätzlich nicht schwer, Triops zu züchten und zu halten. Alles, was man benötigt, sind einige wenige Utensilien. Zunächst füllt man ein Aufzuchtbecken mit Wasser, gibt Triops-Eier hinzu, schaltet die Lampe ein und wartet bis zum nächsten Tag. Normalerweise schlüpfen die Triops innerhalb von 24 Stunden, oft sogar in weniger als zwölf Stunden, und die winzigen Nauplien können im Becken beobachtet werden.

Obwohl die Züchtung von Urzeitkrebsen im Grunde einfach ist und von jedem durchgeführt werden kann, werden oft Anfängerfehler gemacht, die dazu führen, dass die Triops nicht schlüpfen oder früh sterben. Wenn dies passiert, kann die Vorfreude auf diese interessanten Tiere schnell in Enttäuschung umschlagen. Als Züchter stellt man sich selbst Fragen wie „Was habe ich falsch gemacht?“ oder „Warum klappt es bei mir nicht?“ und zweifelt an seinen Fähigkeiten.

Die gute Nachricht ist, dass jeder in der Lage ist, erfolgreich Triops zu züchten. Der häufigste Grund für gescheiterte Zuchten ist mangelndes Wissen, gefolgt von einer schlechten Qualität der Zuchtansätze. Wenn Du jedoch die hier beschriebenen Tipps beachtest und umsetzt, wirst Du bald Freude an Deinen Triops haben.

Qualitative Triops-Zuchtansätze kaufen

Wenn Du hochwertige Triops-Eier kaufen möchtest, solltest Du diese bei Triops Galaxy kaufen. 😉 Als Anfänger kann es schwierig sein, den richtigen Zuchtansatz zu finden und viele Hobbybiologen haben bereits viel Geld für verschiedene Produkte ausgegeben, bevor die Triops endlich geschlüpft sind. Die im Handel erhältlichen Eier stammen oft aus großen Zuchtfarmen, wo sie falsch gelagert werden und sich nicht ausreichend entwickelt haben. Die Folge ist, dass sie nicht schlüpfen werden.

Qualitativ hochwertige Eier brauchen nach der Ablage mindestens zwei Wochen, um sich vollständig zu entwickeln. Bei Massenzuchten im Ausland wird oft nicht genug Zeit dafür gegeben. Es ist wichtig, die Eier ausreichend Zeit zur Entwicklung zu geben und sie mit einer ausgewogenen Ernährung zu füttern, um eine höhere Schlupfquote zu erreichen. Hier bei Triops Galaxy wird großen Wert darauf gelegt, dass die Triops-Eier sich entwickeln können und somit von höchster Qualität sind.

→ Mehr Informationen zum Thema bietet der Hauptartikel: Wie werden Triops-Eier gezählt und in Zuchtansätze abgepackt?

Triops longicaudatus züchten: So geht es!

Hier findest Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur erfolgreichen Zucht von Triops, damit Du viel Freude an Deinem Projekt hast. Hier sind die notwendigen Schritte im Überblick:

  1. Reinige das Becken gründlich mit Wasser und ohne Reinigungsmittel, um Rückstände zu vermeiden. Reinige auch alle Utensilien nur mit Wasser.
  2. Befülle den Behälter mit Wasser. Entweder Du verwendest Flusswasser oder eine Mischung aus 70 Prozent destilliertem Wasser und 30 Prozent Mineralwasser ohne Kohlensäure.
  3. Platziere die LED-Aquariumlampe über dem Becken, um eine konstante Temperatur zu gewährleisten.
  4. Füge ein paar kleine Stücke von Seemandelbaumblättern hinzu.
  5. Gib den Zuchtansatz vorsichtig ins Wasser. Achte darauf, dass die Eier nicht am Beckenrand kleben, schiebe sie gegebenenfalls mit einem Zahnstocher in die Mitte des Beckens.
  6. Jetzt heißt es abwarten. Nach 24 bis 72 Stunden schlüpfen die ersten Nauplien, es kann aber auch bis zu zwei Wochen dauern.
  7. Am zweiten Morgen nach dem Schlupf oder nach 48 Stunden, füttere die Nauplien zum ersten Mal mit einer Zahnstocherspitze Jungtierfutter (Spirulina-Pulver). Füttere zweimal täglich, aber achte darauf, sie nicht zu überfüttern.
  8. Wenn die Triops eine Größe von etwa einem Zentimeter erreicht haben, können sie in ein größeres Becken, z.B. ein Aquarium, umgesiedelt werden.
  9. Nachdem die Triops vier Tage lang mit Spirulina-Pulver gefüttert wurden, gib ihnen für die nächsten zehn Tage entkapselte Artemia-Eier. Füttere zwei- bis dreimal täglich mit einer Zahnstocherspitze. Dies ist das Übergangsfutter bis zur Fütterung mit festem Futter.
  10. Nach zehn Tagen Fütterung mit entkapselten Artemia-Eiern füttere die Triops mit festem Futter, wie z.B. dem Hauptfutter. Eine Perle pro Tier täglich reicht aus.

Folge dieser Anleitung und Du wirst erfolgreich Triops züchten und viel Freude an diesen Urzeitwesen haben.

Sladjan Lazic

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