Was sind Triops (Urzeitkrebse)? Ratgeber - Triops Galaxy

Was sind Triops?

Vor ca. 220 Millionen Jahren bewohnten die Dinosaurier unseren Planeten und dominierten die Ökosysteme. Die Ära der Dinosaurier wurde durch das Massenaussterben in der Kreide-Paläogen-Grenze beendet. Die Triops überlebten und stellen heute die älteste bekannte noch lebende Tierart der Welt. Doch was sind Triops eigentlich? Triops ist die Gattung, die innerhalb der Klasse der Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) zur Ordnung der Rückenschaler (Notostraca; „Schildkrebse“ oder auch „Kieferfüßer“ genannt) gehört. Der Name Triops bedeutet im Griechischen „der Dreiäugige“ und ist ein lebendes Fossil.

Was sind Triops?: Lebensweise

Dieser Urzeitkrebs schwamm bereits vor über 200 Millionen Jahren in Tümpeln, wo die Dinosaurier stapften und ist der Dinosaurier der Gegenwart. Mit der Gattung Lepidurus gehören Triops zu den Triopsidae. Innerhalb der Rückenschaler ist es die einzige Familie. Als die älteste bekannte noch lebende Tierart der Welt gilt Triops cancriformis. Diese wurde als Unterart Triops cancriformis minor (†) bereits im 220 Mio. Jahre alten fränkischen Keuper nachgewiesen. Der Triops hat durch die Erdgeschichte überlebt, was kein anderes Tier geschafft hat.

Pfützen und Wassertümpel, welche durch saisonal bedingte Regenschauer und Überflutungen entstehen, sind der natürliche Lebensraum der Krebse. Die Triops leben in temporären Gewässern, die sich meist auf lehmigem Boden befinden. Die meisten Vorkommen befinden sich in den Überflutungsbereichen von Flüssen. Leider werden viele Vorkommen durch Bebauung zerstört, sodass mit nur noch ca. 630 bekannten Fundorten in Deutschland und Österreich eine erschreckend geringe Zahl von Habitaten vorhanden ist. Nach starken Regenfällen schlüpfen die in Süßwasser lebenden Urzeitkrebse in der Regel zwischen 24 und 72 Stunden aus ihren Dauereiern (Zysten). Sind ideale abiotische Faktoren vorhanden, kann der Schlupf auch schon nach zehn Stunden stattfinden. Mithilfe geeigneter Technik wie LED-Lampen lässt sich eine optimale Umgebung im Aquarium realisieren. Urzeitkrebse schwimmen die meiste Zeit am Gewässergrund. Sie sind dort auf Futtersuche oder vergraben die Eier im Sand. Da sie begeisterte Buddler sind, sollte in der Aquarienzucht immer genügend Sand im Becken verteilt werden.

Kannibalismus und Ernährung

Ca. 48 Stunden nach dem Schlupf, werden die Tierchen das erste Mal mit Pulvernahrung gefüttert. Erreichen die Triops eine Größe von ca. einem Zentimeter, können sie in ein größeres Gefäß umgesiedelt werden. Nach 1,5 bis 2 Wochen bekommen die Triops festes Futter, wie Tropengranulat, Fischfutter oder Garnelenfutter. Kannibalismus ist ganz normal bei den Urzeitkrebsen. Man sollte als Züchter nicht erschrecken, wenn ein großes Exemplar anfängt, seine Artgenossen aufzufressen. Kannibalismus kann besonders bei der amerikanischen Art Triops longicaudatus häufig vorkommen. Um dem entgegenzuwirken, ist eine proteinreiche und ausgewogene Fütterung sinnvoll. Die überwiegende Zahl der Tierchen sind Weibchen, Männchen dagegen sind mit einer Population von zehn Prozent eine Rarität. Triops haben eine Lebenserwartung zwischen 30 und 90 Tagen.

Nach zwei bis drei Monaten sterben die Tiere und hinterlassen im Sand neue Dauereier.

Fortpflanzung

Sobald sie die Geschlechtsreife erreicht haben, beginnen Urzeitkrebse mit dem Ablegen von Dauereiern. Es handelt sich im Grunde um enzystierte Embryonen im Gastrulastadium. Diese Dauereier können viele Jahrzehnte im Boden ruhen, bevor eine neue Überschwemmung einen erneuten Schlupf der Nauplien (Larven) auslöst. Die extrem widerstandsfähigen Zysten können eine lange Phase außerhalb des Wohngewässers überdauern. Bei der Art Triops cancriformis gilt eine Phase von 27 Jahren Trockenheit im Freiland als nachgewiesen. Es kommt sowohl zu einer geschlechtlichen als einer ungeschlechtlichen Vermehrung vor. Mittels Zwitterdrüse findet eine Selbstbefruchtung (Autogamie) statt. Innerhalb von 48 Stunden schlüpfen die Nauplien und wachsen in sieben bis vierzehn Tagen zu geschlechtsreifen Tieren, wobei sie zahlreiche Häutungen durchleben. Die größten Exemplare erreichen eine Länge von elf Zentimetern, bei Triops cancriformis beträgt die durchschnittliche Länge zwischen sechs und acht Zentimeter. Die maximale Lebensdauer liegt im Freiland bei ca. zwölf Wochen.

Sladjan Lazic

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