Welche Funktion hat das dritte Auge bei Triops? - Triops Galaxy

Welche Funktion hat das dritte Auge? Du wirst staunen

Als ambitionierte Triops-Züchter wissen wir, dass diese faszinierenden Tierchen vor ca. 220 Millionen Jahren lebten. Es war eine Zeit, in der die Dinosaurier die Erde bewohnten und ganze Ökosysteme dominierten. Als die Ära der Dinosaurier durch das Massenaussterben in der Kreide-Paläogen-Grenze zu Ende ging, überlebten die Triops und gelten heute als die älteste bekannte noch lebende Tiertart auf dem Planeten. Unsere Urzeitkrebse waren auch schon im Weltall, was diese Spezies noch faszinierender macht. Wir wissen auch, dass der Name Triops aus dem Griechischen stammt und „der Dreiäugige“ bedeutet. Tri = drei und Ops = Auge ergibt Triops, der Dreiäugige. Doch, hast Du Dich schon mal gefragt, warum Triops ausgerechnet drei Augen haben und welche Funktion das dritte Auge hat? Um dieses Thema ranken sich viele Mythen und es kursieren verschiedene Theorien. In diesem Beitrag werde ich mich dieser Frage widmen.

Das dritte Auge bei Triops: Weit verbreitete Thesen

Begibt man sich auf die Suche nach der Antwort, welchen Zweck das dritte Triops-Auge hat, findet man im Netz schnell Informationen zu diesem Thema. Während in einigen Ratgebern und Websites über das dritte Auge nachzulesen ist, dass die genaue Funktion bisher noch nicht komplett erforscht ist, heißt es in anderen Quellen, dass einige Wissenschaftler der Meinung sind, dass dieses Organ zur Wahrnehmung der Helligkeit und Dunkelheit dient. Es wird von einem Naupliusauge gesprochen. Auch findet man Informationen darüber, dass das dritte Auge dazu dient, um den osmotischen Druck im Wasser zu messen und den eigenen Körperdruck darauf einzustellen.

Doch, welche Thesen sind nun richtig und welche erweisen sich als falsch?

Wissenschaftliche These von Dr. Erich Eder

Um die Antwort auf die Fragen zu finden habe ich tiefer recherchiert und wollte mehr über das dritte Auge erfahren und lernen. Dabei bin ich auf die Publikation „Salzlebensräume in Österreich“ mit wissenschaftlichen Thesen von Dr. Erich Eder gestoßen. Doch, wer ist Dr. Erich Eder?

Dr. Erich Eder ist einer der renommiertesten Wissenschaftler und bekanntesten Experten auf dem Gebiet der Hydrobiologie (temporäre Gewässer). Er hat den Grundstein für die ersten Zuchtansätze gelegt und hat diese selbst, insbesondere die Art Triops cancriformis, verkauft. Auf der Website der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien könnt ihr mehr über Dr. Erich Eder erfahren.

In der wissenschaftlichen Publikation „Salzlebensräume in Österreich“ schreibt Dr. Eder über die Osmoregulation mit dem „dritten Auge“. Das „dritte Auge“ ist nicht, wie oft behauptet, das Naupliusauge (welches sich in Inneren des Kopfes befindet), sondern das Nacken- oder Dorsalorgan. Doch, welche Funktion hat dieses Organ?

Die Salinität (Salzgehalt eines Gewässers) kann sich nach Niederschlägen und Verdunstungen in Gewässern schnell verändern. Um nach heftigen Regenfällen nicht durch Osmose zu platzen, sind weichhäutige Tiere darauf angewiesen, sehr schnell auf die Veränderung des Salzgehaltes durch Regulierung ihrer Körperflüssigkeitskonzentration zu reagieren. Diese Regulierung übernimmt das „dritte Auge“ und überwacht den Salzgehalt in den temporär gefüllten Senken.

Wissenschaftliche These von Rudolf Seifert aus dem Jahr 1930

Im Jahr 1930 wurde diese These das erste Mal von Rudolf Seifert aufgestellt. Laut seiner These gilt der von vielen Wassertieren bekannte Lichtrückenreflex auch für Triops. Es wurde in Experimenten nachgewiesen, dass die Orientierung im Raum in photo-tropotaktischer Einstellung des Körpers senkrecht zur Richtung des Lichteinfalls erfolgt. Dabei wird der Rücken der Lichtquelle zugekehrt. Bei Berührungen überwiegt des Tastreiz, sodass sich bei Berührungen die Bauchseite dem berührenden Gegenstand zuwendet.

Fazit

Zugegeben, dieser Beitrag und die Erklärung der Funktion des „dritten Auges“ ist etwas wissenschaftlich und nicht auf Anhieb zu verstehen. Auch die Recherche zum Thema hat meine volle Konzentration gefordert. Es ist aber auch ein sehr interessantes Thema und vermittelt tieferes Wissen über die Urzeitkrebse. Als passionierter Hobbybiologe kannst Du mit dem neu erworbenen Wissen den Biologieunterricht in Deiner Schule etwas bereichern.

Sladjan Lazic

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