In der Nähe von Vrchbělá im Landkreis Mladá Boleslav haben Umweltschützer einen bedeutenden Fund gemacht: Sie entdeckten den seltenen Sommerschildkrebs in einem Tümpel. Diese Krebsart ist in der Tschechischen Republik stark gefährdet.
Vor 15 Jahren wurde zuletzt ein Triops cancriformis in der Gegend um Vrchbělá gesichtet. Diese urzeitliche Krebsart ist nur an wenigen Stellen in Tschechien zu finden, vor allem auf ehemaligen Militärgeländen, wie Milada Vrbová vom Naturschutzbund Klenice gegenüber der Presseagentur ČTK erklärte. „Der Fund ist noch frisch. Am Sonntag entdeckten wir den Sommerschildkrebs während der Überprüfung eines Tümpels, der nicht austrocknet und daher ein wichtiges Habitat für Lebewesen darstellt. Es ist bemerkenswert, dass wir Ende Oktober auf dieses Tier gestoßen sind, da es normalerweise nur bis Ende August oder Anfang September zu finden ist“, sagte Vrbová.
Die Eier des Sommerschildkrebses können bis zu 20 Jahre lang im Trockenen überleben. Ausgewachsen kann dieser Krebs eine Größe von über zehn Zentimetern erreichen und ähnelt äußerlich einem Trilobiten. Seine Hauptnahrung besteht aus Algen und organischem Material, aber auch kleinen wirbellosen Tieren.
Die Umweltschützerin Vrbová betonte, dass dieser Fund die Bedeutung der Gegend unterstreicht, die niemals durch Chemikalien belastet wurde. Im September stießen sie bei der Anlage neuer Tümpel auf dem ehemaligen Militärareal in Vrchbělá auf eine weitere besondere Tierart, einen Kiemenfüßer. Im vergangenen Jahr entdeckten die Naturschützer außerdem eine vom Aussterben bedrohte Orchideenart, die Bienen-Ragwurz.
Český svaz ochránců přírody Klenice, Mladá Boleslav
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