Yps-Hefte und die Kult-Gimmicks: Wie die Urzeitkrebse die Welt eroberten

Wenn Du in den 70er-, 80er- oder 90er-Jahren aufgewachsen bist, hast Du vermutlich mindestens einmal ein Yps-Heft in den Händen gehalten. Diese legendären Comics und Magazine waren nicht nur für ihre spannenden Geschichten bekannt, sondern vor allem für eines: die einzigartigen Gimmicks. Ein Gimmick stach dabei besonders heraus und hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt – die Urzeitkrebse. Jahrzehnte bevor ich den Online-Shop Triops Galaxy gegründet und meine ersten Triops gezüchtet habe, gab es diese als Beigabe im Yps-Heft. In diesem Blogartikel werfe ich einen Blick zurück in die Zeit, als Triops und Urzeitkrebse durch Yps-Hefte populär geworden sind.

Der Start der Yps-Hefte und der Beginn einer Kultära

Das erste Yps-Heft erschien am 13. Oktober 1975 in Deutschland. Ursprünglich als reines Comic-Heft für Kinder und Jugendliche konzipiert, wurde es schnell durch seine beigelegten Gimmicks zum absoluten Verkaufsschlager. Diese kleinen Beigaben, oft aus Plastik, Pappe oder einfachem Material, waren zwar simpel, aber äußerst innovativ – und für Kinder etwas ganz Besonderes. Neben der Freude an den Geschichten im Heft waren die Gimmicks ein echter Anreiz, jedes neue Yps zu kaufen. Die Kreativität der Beigaben reichte von einfachen Gadgets wie Fallschirmen und Mini-Spielen bis hin zu wissenschaftlich angehauchten Experimenten – und hier kamen die Urzeitkrebse ins Spiel. Diese besonderen Beigaben waren nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und förderten spielerisch das Interesse an Biologie und Naturwissenschaften.

Die Überraschung im Heft wurde zum Markenzeichen von Yps. Eines der bekanntesten und beliebtesten Gimmicks überhaupt waren zweifellos die Urzeitkrebse, die zum ersten Mal 1978 in einem Heft enthalten waren. Ihre Popularität wuchs rasch, und sie wurden schnell zu einem Synonym für die Faszination, die die Yps-Gimmicks auslösten. Die Einführung der Urzeitkrebse fiel in eine Zeit, in der Themen wie Wissenschaft und Technik zunehmend Einzug in das Kinderzimmer hielten. Eltern schätzten den lehrreichen Aspekt der Beigabe, während Kinder von der Idee, eigene Lebewesen zum Leben zu erwecken, begeistert waren. Diese einzigartige Kombination machte die Yps-Hefte zu einem unverwechselbaren Teil der Popkultur.

Der Hype um die Urzeitkrebse

Urzeitkrebse sind kleine Krebstierchen, die zu den sogenannten Feenkrebsen (Artemia salina) gehören. Sie existieren schon seit Millionen von Jahren und sind fähig, extreme Bedingungen zu überleben. Ihre Eier können in Trockenstarre verfallen und wieder zum Leben erweckt werden, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Für die Kinder war das damals nahezu magisch: Ein Tütchen mit seltsam aussehenden „Kristallen“, das man einfach in Wasser gab, und plötzlich „lebten“ winzige Tierchen darin. Es war wie ein kleines Naturwunder im Kinderzimmer.

Mit den Yps-Heften wurde das Interesse an Naturwissenschaft und Biologie spielerisch gefördert. Viele Kinder hatten durch das Heft ihren ersten Kontakt mit der Welt der Aquaristik und der Tierzucht. Die Urzeitkrebse waren der absolute Hit – sie sorgten für Staunen, Neugier und Gesprächsstoff auf dem Schulhof.

Einige Jahre später folgte eine weitere Sensation: die Triops. Diese Urzeitkrebse gelten als etwas größer und imposanter. Sie haben einen Panzer, der sie fast wie Miniatur-Dinosaurier aussehen lässt – ein weiterer Grund, warum sie bei Kindern so beliebt wurden.

Wie läuft die Zucht ab?

Das Prinzip hinter den Urzeitkrebsen ist faszinierend einfach: Die Eier der Artemia-Krebse befinden sich in einer Dauerform. Das bedeutet, sie überleben selbst unter extremen Bedingungen wie Hitze oder Trockenheit. Sobald die Eier jedoch mit Wasser in Berührung kommen und die Bedingungen stimmen (richtige Temperatur und etwas Salzgehalt), beginnt der Lebenszyklus der Urzeitkrebse. Innerhalb weniger Stunden oder Tage schüpfen die Larven, die als Nauplien bezeichnet werden. Sie entwickeln sich in einem schrittweisen Prozess zu ausgewachsenen Krebsen. Die Tiere sind völlig harmlos und ernähren sich von winzigen Algen oder spezieller Nährflüssigkeit, die im Set oft beigelegt war.

Die Yps-Urzeitkrebse waren viel mehr als nur ein Spielzeug. Sie weckten den Entdeckergeist und luden Kinder ein, kleine Experimente zu Hause durchzuführen.

  • Wie lange leben die Urzeitkrebse?
  • Was passiert, wenn das Wasser zu kalt oder zu warm ist?
  • Was fressen sie, wenn das Futter aus dem Heft aufgebraucht war?

Diese Fragen inspirierten dazu, sich mit Biologie, Lebenszyklen und wissenschaftlichen Prinzipien auseinanderzusetzen. Das war für ein Kindermagazin in dieser Zeit absolut revolutionär.

Die Wiedergeburt der Urzeitkrebse

Der Erfolg der Urzeitkrebse lag vor allem an der Kombination aus Spiel, Wissenschaft und Fantasie. Das Yps-Heft schuf ein Erlebnis: Du bekamst nicht nur ein Gimmick, sondern ein Projekt. Du warst der Forscher, der Entdecker, der Wissenschaftler in deinem eigenen kleinen Labor. Viele haben die Töpfchen mit den kleinen Krebsen liebevoll gepflegt, beobachtet und gehofft, dass sie möglichst lange leben. Manchmal war die Enttäuschung groß, wenn nichts schüpfte, aber der Zauber blieb.

Es war dieser Mix aus Vorfreude, Geduld und der Faszination, etwas Lebendiges zu erschaffen, der das Erlebnis so besonders machte. Selbst wenn es nicht immer klappte, haben die Urzeitkrebse uns etwas gelehrt: Verantwortung, Geduld und die Freude daran, die Natur zu beobachten. Viele erinnern sich vielleicht auch daran, wie diese kleinen Tiere zu Gesprächsthemen in der Schule wurden. Wer hatte die größten, die meisten oder die aktivsten Krebse? Es war ein sozialer und spielerischer Wettbewerb, der für viele Kinder ein Highlight ihrer Kindheit wurde.

Auch heute, Jahrzehnte später, sind die Yps-Urzeitkrebse nicht vergessen. Mit der Wiederauflage des Yps-Hefts 2012 kehrten die Kult-Gimmicks zurück und ließen die Herzen der Erwachsenen höher schlagen. Viele ehemalige Fans kauften die neuen Ausgaben aus Nostalgie und gaben die kleinen Wundertiere an ihre eigenen Kinder weiter. Darüber hinaus sind Urzeitkrebse und Triops inzwischen auch als eigene Sets im Handel erhältlich und sorgen nach wie vor für Begeisterung. Bei Triops Galaxy werden seit 2020 Triops-Zuchtansätze und Urzeitkrebse-Sets für Endkunden angeboten. Zu unseren Kund:innen zählen Privatpersonen, Firmen sowie Kindergärten und Universitäten.

Fazit: Ein kleines Stück Nostalgie

Triops bieten nicht nur ein spannendes Naturerlebnis, sondern auch einen Einblick in die Evolution und Anpassungsfähigkeit dieser urzeitlichen Lebewesen. Wer die Schritte konsequent befolgt, wird viel Freude an der Beobachtung der Triops-Entwicklung haben und ihre erstaunliche Lebensweise hautnah miterleben. Die Urzeitkrebse aus den Yps-Heften haben Generationen von Kindern begeistert und die Faszination für Natur und Biologie geweckt. Heute sind sie ein Kult-Symbol für viele Erwachsene, die mit Yps aufgewachsen sind. Wenn Du also irgendwo ein altes Yps-Heft mit Urzeitkrebs-Gimmick findest, solltest Du es hüten wie einen Schatz. Vielleicht wagst Du ja sogar nochmal das Experiment und erweckst ein kleines Stück Urzeit zum Leben. Hast Du damals auch die Yps-Urzeitkrebse gezüchtet? Welche Erinnerungen hast Du daran? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Sladjan Lazic

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