Wenn Du ein Aquarium besitzt oder darüber nachdenkst, eines einzurichten, stolperst Du früher oder später über die Frage: Brauche ich eine Luftpumpe? Diese kleinen Geräte mit dem typischen Brummen und den aufsteigenden Luftblasen sind in vielen Becken zu finden – aber nicht in allen. Ob und wann eine Luftpumpe sinnvoll oder sogar notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab: von den Bewohnern, dem Aufbau Deines Aquariums und natürlich davon, welche Technik Du bereits nutzt. In diesem Blogartikel erkläre ich, wann Du eine Aquarium-Luftpumpe brauchst.

Wann braucht man eine Aquarium-Luftpumpe?: Sauerstoffversorgung – das A und O
Eine der Hauptaufgaben einer Luftpumpe besteht darin, den Sauerstoffgehalt im Wasser zu erhöhen. Dabei gibt die Pumpe Luft durch einen Ausströmerstein ins Becken ab. Die kleinen Blasen steigen an die Oberfläche und reißen beim Platzen Gase mit sich – vor allem Kohlendioxid –, während frischer Sauerstoff aus der Umgebungsluft ins Wasser gelangt. Der eigentliche Trick liegt aber nicht in den Blasen selbst, sondern in der stärkeren Wasserbewegung an der Oberfläche. Denn je besser die Oberfläche in Bewegung ist, desto effizienter findet ein Gasaustausch zwischen Wasser und Luft statt.
Wenn Dein Aquarium stark bepflanzt ist oder Du einen leistungsstarken Filter mit Oberflächenbewegung verwendest, ist der Sauerstoffeintrag oft ausreichend. Doch es gibt Situationen, in denen eine zusätzliche Luftpumpe sehr hilfreich sein kann – oder sogar notwendig wird.
Wann braucht man eine Aquarium-Luftpumpe?: Wenn der Sauerstoff knapp wird
Vor allem in dicht besetzten Aquarien, in denen viele Fische auf engem Raum leben, kann der Sauerstoff schnell zur Mangelware werden – besonders nachts. Pflanzen produzieren zwar tagsüber durch Fotosynthese Sauerstoff, verbrauchen diesen aber nachts wieder. Das bedeutet: Wenn sich die Lichter ausschalten, sinkt der Sauerstoffgehalt oft rapide ab. Eine Luftpumpe sorgt dann für einen Ausgleich und hilft, kritische Situationen zu vermeiden.
Auch bei sehr hohen Temperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser, da warmes Wasser weniger Sauerstoff speichern kann als kaltes. Im Sommer kann das zur echten Belastungsprobe für Deine Aquarienbewohner werden. Eine Luftpumpe schafft hier nicht nur mehr Sauerstoff ins Wasser, sondern sorgt durch die Wasserbewegung auch für eine leichte Abkühlung – ein willkommener Nebeneffekt.
Unterstützung bei der Filterung
In Aquarien mit Schwammfiltern oder luftbetriebenen Bodenfiltern ist die Luftpumpe sogar ein zentrales Element der gesamten Technik. Hier dient sie nicht nur der Belüftung, sondern betreibt durch aufsteigende Luftblasen den Filter selbst. Solche Lösungen sind besonders beliebt in Garnelenbecken oder Aufzucht-Aquarien, weil sie sehr schonend filtern und keinen gefährlichen Ansaugdruck erzeugen.
Gerade in kleinen Becken ohne motorisierte Filtertechnik ist die Luftpumpe eine günstige und effektive Methode, um für Bewegung und Filterung zu sorgen. Auch bei Stromausfällen kann eine batteriebetriebene Luftpumpe Gold wert sein – vor allem in stark besetzten Aquarien.
Wenn Du Medikamente oder Wasseraufbereiter verwendest, die den Sauerstoffgehalt senken, ist eine zusätzliche Belüftung oft ausdrücklich empfohlen. Einige Mittel können den Stoffwechsel der Fische belasten, weshalb sie in sauerstoffreichem Wasser deutlich besser vertragen werden. Auch nach einem großen Wasserwechsel kann eine Luftpumpe helfen, das biologische Gleichgewicht schneller wiederherzustellen – besonders wenn der Filter kurzzeitig ausgeschaltet war.
Auch Fische haben Vorlieben
Nicht zuletzt gibt es Fischarten, die von Natur aus auf stark sauerstoffreiche Gewässer angewiesen sind. Dazu gehören zum Beispiel einige Arten von Barben, Regenbogenfische oder auch bestimmte Welse. Für solche Tiere kann eine zusätzliche Belüftung essenziell sein – nicht nur für ihre Gesundheit, sondern auch für ihr Wohlbefinden. Wenn Du also solche Arten pflegst oder planst, sie anzuschaffen, solltest Du die Anschaffung einer Luftpumpe in Betracht ziehen.
Andererseits gibt es auch viele Fische, die ruhige, kaum bewegte Gewässer bevorzugen – etwa Kampffische oder einige Labyrinthfische, die sogar atmosphärische Luft über ein spezielles Organ aufnehmen können. In solchen Aquarien kann zu viel Strömung durch eine Luftpumpe eher störend wirken. Hier gilt: Weniger ist manchmal mehr.
Wann braucht man eine Aquarium-Luftpumpe? – Fazit
Ob eine Luftpumpe in Deinem Aquarium notwendig ist, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Sie ist kein zwingender Bestandteil eines jeden Aquariums, aber ein äußerst nützliches Werkzeug – vor allem in Situationen, in denen der Sauerstoffgehalt kritisch werden kann oder wenn Du auf bestimmte Filtertechniken setzt. Beobachte Deine Fische, achte auf ihr Verhalten und darauf, wie sie atmen. Wenn sie sich ungewöhnlich oft an der Wasseroberfläche aufhalten oder hektisch atmen, kann das ein Hinweis auf Sauerstoffmangel sein – und dann kann eine Luftpumpe schnell Abhilfe schaffen. Sie sorgt nicht nur für frische Luft im Wasser, sondern schafft auch ein lebendiges, gut durchlüftetes Zuhause für Deine Aquarienbewohner.