Was ist ein Amazonas Aquarium?: Hättest Du das hier gewusst?

Wenn Du Dich für die faszinierende Welt der Aquaristik interessierst und gerne ein Stück tropischen Regenwalds in Dein Wohnzimmer holen möchtest, dann ist ein Amazonas-Aquarium genau das Richtige für Dich. Es handelt sich dabei nicht einfach nur um ein Becken mit Fischen – ein Amazonas-Aquarium ist ein liebevoll gestalteter Lebensraum, der die natürliche Umgebung des südamerikanischen Amazonasbeckens möglichst detailgetreu nachbildet. In diesem Blogartikel erkläre ich, was ein Amazonas-Aquarium ausmacht, welche Tiere und Pflanzen hineingehören, wie Du es einrichtest und worauf Du bei der Pflege achten solltest.

Was ist ein Amazonas Aquarium?: Der Lebensraum Amazonas

Der Amazonas ist das größte Flusssystem der Erde und durchzieht Südamerika auf einer Länge von über 6.000 Kilometern. Sein Einzugsgebiet beherbergt eine atemberaubende Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten – darunter viele, die nur dort vorkommen. Das Wasser ist meist weich und leicht sauer, die Temperatur konstant tropisch. Diese Bedingungen machen den Amazonas zu einem beliebten Vorbild für thematisch eingerichtete Aquarien.

Ein typisches Amazonas-Aquarium orientiert sich also an diesen natürlichen Gegebenheiten: warmes, weiches Wasser, dichter Pflanzenbewuchs, ein leicht abgedunkeltes Lichtspiel durch treibende Blätter oder Wurzeln – all das schafft nicht nur eine schöne Optik, sondern bietet den Fischen und Pflanzen auch ein möglichst naturnahes Zuhause.

Was ist ein Amazonas Becken?: Typische Bewohner eines Amazonas-Aquariums

Die Artenvielfalt im Amazonas ist überwältigend, aber natürlich kannst Du in einem Heimaquarium nur eine Auswahl unterbringen. Besonders beliebt sind friedliche, farbenfrohe und sozial lebende Fische, die sich gut miteinander vertragen und ähnliche Wasserwerte benötigen.

Beliebte Fischarten im Amazonas-Aquarium:

  • Neonsalmler (Paracheirodon innesi): Kleine, schwarmbildende Fische mit leuchtend blauer und roter Färbung. Sie sind ein echter Klassiker.
  • Roter von Rio (Hyphessobrycon flammeus): Ebenfalls ein Schwarmfisch mit intensiv roter Färbung.
  • Panzerwelse (Corydoras spp.): Bodenbewohner, die in Gruppen leben und durch ihre friedliche Art sehr beliebt sind.
  • Antennenwelse (Ancistrus spp.): Nützliche Algenfresser, die sich meist an Wurzeln oder Scheiben aufhalten.
  • Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi): Farbenprächtige, eher empfindliche Fische, die sich vor allem für erfahrenere Aquarianer eignen.
  • Diskusfische: Sie gelten als die Könige des Amazonas-Aquariums. Ihre Haltung ist jedoch anspruchsvoll und setzt Erfahrung voraus.

Wenn Du Dich für ein Amazonas-Aquarium entscheidest, solltest Du darauf achten, dass sich die Fische in ihrer Gruppe wohlfühlen und genügend Rückzugsorte haben.

Pflanzenwelt im Amazonas-Aquarium

Ein ebenso wichtiger Bestandteil ist die Bepflanzung. Sie sorgt nicht nur für eine attraktive Optik, sondern auch für Stabilität im biologischen Gleichgewicht des Aquariums.

Typische Pflanzenarten für ein Amazonas-Biotop sind:

  • Amazonasschwertpflanze (Echinodorus bleheri): Eine der bekanntesten Aquarienpflanzen, die ihrem Namen alle Ehre macht.
  • Vallisnerien (Vallisneria spp.): Ideal als Hintergrundpflanzen mit langen, bandartigen Blättern.
  • Wasserpest (Egeria densa): Schnellwachsende Pflanze, die Nährstoffe aus dem Wasser aufnimmt.
  • Javafarn (Microsorum pteropus): Zwar nicht aus dem Amazonasgebiet, aber durch seine Robustheit oft in solchen Becken zu finden.
  • Schwimmpflanzen wie Froschbiss: Sie bieten gedämpftes Licht und Schutz für scheue Fische.

Auch Treibholz, Laub, Wurzeln und Torf spielen eine wichtige Rolle. Sie geben dem Wasser eine leicht bräunliche Färbung (vergleichbar mit Schwarzwasser), die dem natürlichen Lebensraum sehr nahekommt.

Die richtige Technik und Wasserwerte

Die Nachbildung eines Amazonas-Habitats gelingt nur, wenn Du die richtigen Wasserwerte einstellst und konstant hältst. Typische Werte sind:

  • Temperatur: 25 bis 28 °C
  • pH-Wert: 5,5 bis 7,0 (leicht sauer)
  • Gesamthärte: 2 bis 10 °dGH (weich)
  • Karbonathärte: möglichst gering

Um diese Werte zu erreichen, lohnt sich der Einsatz von Osmosewasser, das Du mit Leitungswasser mischen kannst. Ein Heizer ist Pflicht, ebenso wie ein leistungsfähiger, aber sanfter Filter. Viele Aquarianer setzen auf einen Innenfilter mit zusätzlicher Torf- oder Moortorf-Füllung, um den pH-Wert zu senken und das Wasser zu färben.

Auch die Beleuchtung sollte gut durchdacht sein. Amazonas-Fische sind an schummriges Licht gewöhnt – eine zu starke Beleuchtung kann sie stressen. Dimmbare LED-Leuchten oder schwimmende Pflanzen helfen, das Licht zu regulieren.

Einrichtung und Gestaltung

Die Gestaltung eines Amazonas-Aquariums lebt von Natürlichkeit. Achte auf eine harmonische Einrichtung, die sowohl für die Fische als auch für das Auge angenehm ist. So gehst Du dabei vor:

  1. Bodengrund: Feiner, dunkler Sand oder Kies bildet die Basis. Er ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch ideal für grabende Fische wie Panzerwelse.
  2. Wurzeln und Holz: Mangroven- oder Moorkienholz sind perfekt, da sie das Wasser leicht ansäuern und natürliche Rückzugsorte bieten.
  3. Steine sparsam einsetzen: Im Amazonas gibt es wenige Felsen. Wenn überhaupt, dann eher glattkantige Steine.
  4. Laub und Pflanzenreste: Getrocknete Seemandelbaumblätter oder Eichenlaub sehen nicht nur schön aus, sondern geben auch wertvolle Gerbstoffe ab.
  5. Bepflanzung: Setze die Pflanzen so ein, dass sie sowohl Schutz als auch freie Schwimmflächen bieten. Die hinteren Bereiche sollten dichter bepflanzt sein als der Vordergrund.

Pflege und Wartung

Auch wenn ein Amazonas-Aquarium sehr naturnah wirkt, braucht es regelmäßige Pflege, um das empfindliche Gleichgewicht zu erhalten. Einmal pro Woche solltest Du etwa 20 bis 30 Prozent des Wassers austauschen, um Schadstoffe zu reduzieren und frische Nährstoffe zuzuführen. Dabei ist es wichtig, die Wasserwerte im Blick zu behalten, damit Temperatur, pH-Wert und Härte weiterhin den Bedürfnissen der tropischen Bewohner entsprechen. Auch die Pflanzen benötigen Deine Aufmerksamkeit – sie müssen regelmäßig gestutzt werden, damit sie nicht zu viel Licht wegnehmen oder die Wasserzirkulation behindern.

Die Fütterung der Fische sollte artgerecht und in Maßen erfolgen, denn zu viel Futter belastet das Wasser unnötig und kann das biologische Gleichgewicht stören. Auch der Filter will gepflegt sein, wobei Du ihn nie vollständig und niemals mit heißem Wasser reinigen solltest, da sonst die nützlichen Bakterienkulturen zerstört werden, die für den Abbau von Schadstoffen im Wasser unerlässlich sind. Ein gut eingefahrenes Amazonas-Aquarium entwickelt mit der Zeit ein stabiles Mikroklima, das jedoch Deine regelmäßige Aufmerksamkeit und Pflege braucht, um dauerhaft zu funktionieren.

Was ist ein Amazonas Aquarium? – Fazit

Ein Amazonas-Aquarium ist weit mehr als ein dekoratives Element. Es ist ein lebendiges Stück Regenwald, das Dich jeden Tag aufs Neue faszinieren kann. Die naturnahe Gestaltung, das harmonische Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Wasser sowie die ruhige Atmosphäre machen es zu einem echten Highlight in jeder Wohnung.

Wenn Du bereit bist, Dich auf die Bedürfnisse der Bewohner einzulassen und das Ökosystem mit Respekt und Sorgfalt zu pflegen, wirst Du mit einem beeindruckenden Unterwasserparadies belohnt – direkt aus dem Herzen Südamerikas.

Sladjan Lazic

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