Jeder Aquarienbesitzer kennt das Problem: Algen im Aquarium. Das übermäßige Wachstum dieser unerwünschten Pflanzen kann mit einfachen Mitteln eingedämmt werden, jedoch ist ein komplett algenfreies Aquarium ein Wunschtraum. Besonders bei der Ersteinrichtung eines Aquariums kommt es häufig zu einer Plage von Grünalgen, die sich gnadenlos auf Scheiben, Pflanzen, Kiesel und Wurzeln ausbreiten. Doch wie kann man diese grünen Beläge dauerhaft loswerden? In diesem Blogbeitrag werde ich darauf eingehen, wie man erfolgreich gegen Grünalgen im Aquarium vorgehen kann.
Warum wachsen Grünalgen im Aquarium?
Grünalgen wachsen im Aquarium aufgrund einer Kombination aus verschiedenen Faktoren. Hier sind einige mögliche Gründe:
- Hohe Nährstoffkonzentration: Grünalgen benötigen Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, um zu wachsen. Wenn die Konzentration dieser Nährstoffe im Aquariumwasser hoch ist, begünstigt dies das Algenwachstum. Eine übermäßige Fütterung der Fische, Überdüngung der Pflanzen oder eine unzureichende Filterung können zu einer erhöhten Nährstoffkonzentration führen.
- Ungleichgewicht von Licht und CO2: Grünalgen benötigen Licht für die Photosynthese und CO2 als Kohlenstoffquelle. Wenn das Verhältnis von Licht zu CO2 unausgeglichen ist, beispielsweise durch zu viel Licht oder einen Mangel an CO2, können sich Grünalgen vermehren.
- Schlechte Wasserqualität: Eine schlechte Wasserqualität, zum Beispiel durch eine hohe Ammoniak- oder Nitratkonzentration, begünstigt das Algenwachstum. Diese Stoffe können aus übermäßiger Fischfütterung, Fischausscheidungen oder abgestorbenen Pflanzenteilen stammen.
- Ungünstige Bedingungen für andere Pflanzen: Wenn die Bedingungen im Aquarium nicht optimal für andere Wasserpflanzen sind, können Grünalgen die Oberhand gewinnen. Fehlende oder schwache Pflanzenkonkurrenz ermöglicht es den Algen, sich ungestört auszubreiten.
In Maßen sind Grünalgen unproblematisch
Es ist verständlich, dass viele Aquarium-Besitzer den Wunsch nach einem algenfreien Aquarium hegen. Allerdings ist es utopisch, dieses Ziel zu erreichen. Algen gehören genauso wie Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen zum natürlichen Leben auf der Erde. Selbst ein abgeschlossenes System wie ein Aquarium wird niemals vollständig frei von Algen sein, unabhängig davon, wie gut es gepflegt und gereinigt wird. Tatsächlich sollte es auch nicht das Ziel sein, denn Algen erfüllen eine wichtige Rolle und sind sogar in gewissen Maßen äußerst nützlich. Algen tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht im Aquarium aufrechtzuerhalten. Sie verwerten CO2 zu wertvoller Biomasse und dienen als Nahrung für Aufwuchsfresser.
Dadurch tragen sie zur Stabilisierung des Aquariums bei. Es ist also wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, bei dem das Algenwachstum kontrolliert wird und die Algen ihre ökologische Funktion erfüllen können. Anstatt nach einem algenfreien Aquarium zu streben, sollte der Fokus darauf liegen, das Algenwachstum unter Kontrolle zu halten und ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Organismen im Aquarium zu fördern. Durch eine ausgewogene Pflege und regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte können Aquarianer dazu beitragen, dass die Algen in einem gesunden Maß gedeihen und das Aquarium ein lebendiges und funktionierendes Ökosystem bleibt.
Welche Arten von Grünalgen gibt es?
In der Aquarienwelt spielen nur sechs Arten von Grünalgen eine bedeutende Rolle, obwohl es eine große Vielfalt an Algenarten gibt:
- Staubalgen: Auch als „Scheibenpest“ bekannt, bilden diese Algen einen staubartigen, grünlichen Belag auf den Aquariumscheiben. Staubalgen können ebenfalls das Aquariumwasser grün färben.
- Fadenalgen: Die grünen Fadenalgen sind fünf bis 20 Zentimeter lang und besiedeln nicht nur die Aquarienscheiben, sondern praktisch alles im Aquarium. Sie wachsen auf Einrichtungsgegenständen und Pflanzen sowie dem Bodengrund, dem Filter und sogar auf den Schläuchen.
- Pelz-, Fussel- und Haaralgen: Diese drei Algenarten ähneln sich nicht nur optisch. Sie haben auch ähnliche Eigenschaften. Sie bilden unschöne, pelz- oder fusselartige Beläge auf Einrichtungsgegenständen im Aquarium, wie Steinen oder Wurzeln.
- Punktalgen: Diese anfangs unscheinbaren, punktförmigen Algen siedeln sich vorzugsweise auf den Aquariumscheiben an. Sie vermehren sich schnell und beeinträchtigen allmählich die Sicht ins Becken. Sie befallen aber auch gerne großblättrige Pflanzen.
- Schwebealgen: Diese mikroskopisch kleinen Algen färben das Wasser grün. Sehr schnell wird das Wasser so trüb, sodass die Sicht stark eingeschränkt ist. Schwebealgen setzen sich nicht auf Einrichtungsgegenständen, Scheiben oder Pflanzen im Aquarium ab, sondern schweben frei im Wasser.
Trotz der großen Artenvielfalt der Grünalgen sind diese sechs Arten besonders relevant für die Aquarienhaltung und können bei ungünstigen Bedingungen zu Problemen führen. Eine gezielte Bekämpfung und Kontrolle dieser Algenarten ist wichtig, um ein gesundes und ästhetisch ansprechendes Aquarium zu erhalten.
Wie kann man Grünalgen im Aquarium bekämpfen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Grünalgen im Aquarium zu bekämpfen. Hier sind einige mögliche Ansätze:
- Lichtregulierung: Grünalgen benötigen Licht für ihre Photosynthese. Eine Reduzierung der Beleuchtungsdauer oder die Verwendung von speziellen Algenhemmern wie z.B. einer Algen-Stop-Birne kann das Algenwachstum eindämmen.
- Nährstoffkontrolle: Eine Kontrolle der Nährstoffkonzentration im Aquariumwasser ist wichtig, da überschüssige Nährstoffe das Algenwachstum begünstigen. Eine maßvolle Fütterung der Fische, der Einsatz von hochwertigem Fischfutter, eine angemessene Düngung der Wasserpflanzen und regelmäßige Wasserwechsel können helfen, die Nährstoffkonzentration zu reduzieren.
- Wasserpflanzen fördern: Gesunde und gut wachsende Wasserpflanzen können als Konkurrenz zu den Algen dienen. Sie nutzen Nährstoffe im Wasser und nehmen Licht auf, wodurch das Algenwachstum gehemmt wird. Eine ausgewogene Bepflanzung des Aquariums und regelmäßiges Beschneiden der Pflanzen können dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht zu verbessern.
- Mechanische Entfernung: Durch regelmäßiges Absaugen der Algen von den Aquariumscheiben und Einrichtungsgegenständen können sie manuell entfernt werden. Ein Algenmagnet oder ein spezieller Algenkratzer können hierbei hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, die abgesaugten Algen anschließend aus dem Aquarium zu entfernen, um eine erneute Verbreitung zu verhindern.
- Einsatz von Algenfressern: In manchen Fällen können bestimmte Fischarten oder Wirbellose wie z.B. Garnelen oder Schnecken helfen, das Algenwachstum zu kontrollieren. Diese Tiere fressen gezielt Algen und können so zur natürlichen Regulierung beitragen. Allerdings ist es wichtig, die richtige Art und Anzahl der Algenfresser entsprechend der Größe und Bedürfnisse des Aquariums zu wählen.
- Wasserqualität optimieren: Eine gute Wasserqualität ist entscheidend, um das Algenwachstum einzudämmen. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Wasserparameter wie pH-Wert, Ammoniak- und Nitratgehalt sind wichtig, um ein optimales Umfeld für Fische, Pflanzen und nützliche Bakterien zu schaffen.
Es ist zu beachten, dass die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der spezifischen Art der Grünalgen, den individuellen Bedingungen des Aquariums und der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen. Es kann daher erforderlich sein, verschiedene Ansätze zu kombinieren und Geduld aufzubringen, um das Algenwachstum erfolgreich zu bekämpfen.
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