Irrtümmer in der Triops-Zucht - Triops Galaxy

Die 5 größten Irrtümer in der Triops-Zucht: DAS ist die harte Realität, aber …

Um Triops zu züchten, benötigt man nicht viel. Einen Zuchtansatz mit Triops-Eiern oder pure Eier, Wasser, einen Behälter und eine Lichtquelle, wie z. B. eine Lampe. Die Triops-Eier werden ins Wasser gekippt und unter brennendem Licht einfach über 24 Stunden stehen gelassen. Nach etwa 24 Stunden sind die ersten Nauplien geschlüpft und man kann stolz seine erste Aufzucht von Urzeitkrebsen präsentieren und seinen Kindern eine Freude bereiten. Leider ist die Zucht von Triops nicht so einfach, wie in diesem vereinfachten Beispiel beschrieben und es spielen etliche Faktoren eine Rolle. Insbesondere Einsteiger und Menschen, die das erste Mal Triops züchten, werden schnell enttäuscht, weil die Erwartungshaltung von der Realität der Triops-Zucht fundamental abweicht. Hier möchte ich Licht ins Dunkle bringen und vornehmlich Einsteiger aufklären, keine falschen Erwartungen zu hegen, aber auch nicht zu schnell aufzugeben.

Irrtum Nr. 1: Triops haben ein langes Leben

Triops haben keine lange Lebenserwartung wie Fische. Panzerwelse können je nach Art ein Alter von fünf bis 16 Jahren erreichen und Saugwelse wie der Braune Antennenwels können bis zu 20 Jahre alt werden. Guppys werden ca. drei Jahre alt. Unsere Urzeitkrebse leben zwischen 30 und 90 Tagen. Nach maximal drei Monaten sterben die Triops und das sollte man berücksichtigen, bevor sich die Kinder auf ein langes Leben der kleinen Triops freuen und nach der kurzen Zeit traurig über das Ableben der Tierchen sind. Auf der anderen Seite entsteht in der kurzen Zeit keine allzu starke Bindung der Kinder zu den Triops, sodass das auch ein Vorteil sein kann.

Irrtum Nr. 2: Triops schlüpfen immer

In Foren und Kommentaren wird oft berichtet, dass aus den Zuchtansätzen nichts geworden ist und die Nauplien innerhalb weniger Tage gestorben sind. Sowohl das Ausbleiben des Schlupfes als auch der Tod der Nauplien können natürliche Ursachen haben, die ein Züchter kaum beeinflussen kann.

Selbst wenn man als Züchter alle Anweisungen genau befolgt und alles perfekt macht, ist es keine Garantie dafür, dass die Triops schlüpfen werden.
Selbst ein guter Ansatz garantiert nicht immer einen Zuchterfolg.

Externe Faktoren wie Gewitter oder Luftdruckschwankungen können die Zucht beeinträchtigen und für den Misserfolg sorgen. Trotzdem sollte man nicht aufgeben, sondern das Eier-Sand-Gemisch trocknen und unter anderen Bedingungen einen neuen Zuchtversuch starten.

Irrtum Nr. 3: Nauplien schlüpfen aus allen Eiern

Ein häufiger Grund dafür, dass keine Nauplien aus den Zuchtansätzen schlüpfen, liegt in der Arterhaltung der Natur. Die Natur hat eine brillante Überlebensstrategie für Triops entwickelt, die in freier Natur in Pfützen und Wassertümpeln leben, die durch saisonale Überflutungen entstehen. Bevor die Gewässer austrocknen, legen die Weibchen Dauereier. Diese Eier werden durch erneuten Kontakt mit Wasser aktiviert und ein Schlupfimpuls wird ausgelöst.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Eier aktiviert werden. Nur etwa jedes vierte oder fünfte Ei schlüpft zu einer Nauplie. Diese Strategie der Natur sorgt dafür, dass andere Eier erst in vielen Jahren und sogar Jahrzehnten schlüpfen. Wenn alle Eier gleichzeitig schlüpfen würden, könnten die Triops nicht über viele Millionen Jahre überleben. Wenn man einen Zuchtansatz mit 50, 150 oder 300 Eiern kauft, werden niemals aus allen Eiern Nauplien schlüpfen. Wenn aus 50 Eiern 20 Nauplien geschlüpft sind, kann man von einem Erfolg sprechen.

Irrtum Nr. 4: Man braucht viel Technik

Manche angehende Züchterinnen und Züchter schrecken vor der Triops-Zucht zurück, weil sie denken, sie müssten viel Geld ausgeben und in Aquarien-Technik investieren. Dagegen ist die Triops-Zucht recht anspruchslos und benötigt nicht sehr viel technische Ausstattung. In der Aufzucht, also in den ersten zwei Wochen, braucht man höchstens eine Beleuchtung, dafür kann man eine gewöhnliche Schreibtischlampe nehmen. Später kann man einen Heizer kaufen und einen Filter verwenden, doch der Filter ist nicht zwingend notwendig.

Mehr Informationen bietet der Hauptartikel: Aquarium-Technik in der Triops-Zucht

Irrtum Nr. 5: Triops müssen ordentlich gefüttert werden

Bei der Fütterung der Triops gilt: Weniger ist mehr. Zu viel Futter kann das Wasser belasten und die Wasserwerte können schnell kippen. Triops sterben nicht, wenn sie mal einen Tag ohne Futter auskommen müssen und können ruhig einen Diättag vertragen.

Mehr Informationen bietet der Hauptartikel: Triops füttern

Fazit

Ich hoffe, in diesem Blogbeitrag einige Missverständnisse aus dem Weg geräumt zu haben und Einsteigern in der Triops-Zucht die richtigen Informationen vermittelt zu haben. Triops zu züchten ist nicht immer einfach und selbst von einem guten Ansatz schlüpfen die Triops nicht von alleine. Es erfordert Geduld und Eigeninitiative. Es wird Rückschläge geben, Nauplien werden nicht schlüpfen oder innerhalb von wenigen Tagen sterben. Aber das gehört dazu. Deswegen ist die Triops-Zucht auch so spannend und mit jedem Versucht lernt man dazu und macht es beim nächsten Mal besser.

Falls man einen Kindergeburtstag oder ein Schulprojekt plant und die Kinder mit Triops überraschen möchte, sollte man sich nie auf einen einzelnen Ansatz verlassen, denn dieser kann aus den oben beschriebenen Gründen schiefgehen und es schlüpft nichts. Stattdessen sollte man ein wenig experimentieren und Erfahrung sammeln oder gleich mehrere Ansätze mit verschiedenen Wasserarten verwenden, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Alles in allem ist das Züchten von Triops immer spannend und faszinierend, weil man ein Stück Urzeit und vergangenes Leben auf der Erde bei sich zu Hause hat.

Sladjan Lazic

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