Triops-Zucht: Das sind die 7 Anfängerfehler

Urzeitkrebse gelten als die älteste lebende Tierart und haben die Dinosaurier überlebt. Diese faszinierende Spezies zu Hause zu züchten und zu halten bedeutet, ein Stück vergangenen Lebens auf der Erde in den eigenen vier Wänden zu halten. Die Triops-Zucht ist eine Riesenfreude für Groß und Klein. Dabei ist es recht einfach Urzeitkrebse zu züchten und groß zu ziehen. Befolgt man als Züchter einige Grundregeln, wird mit einem recht geringen finanziellen Aufwand, dafür mit viel Liebe eine Triops-Zucht zum Erfolg und damit zur Freude der Kinder und Erwachsenen. Was jedoch immer wieder beobachtet wird, ist, dass Züchter am Anfang fatale Fehler machen. Diese Fehler führen in der Regel dazu, dass die Triops entweder nicht schlüpfen oder nach kurzer Zeit sterben. Damit die Triops-Zucht nicht zu einem Desaster wird, sollte man die nachfolgenden sieben Anfängerfehler vermeiden. Nur dann wird die Zucht von Urzeitkrebsen zu einer wahren Freude.

1. Falsches Wasser in der Triops Zucht

Welches Wasser wird in der Triops-Zucht verwendet? Kann ich einfach so Leitungswasser verwenden? Eignet sich Fluss- oder Bachwasser für die Zucht? Und was ist mit Regenwasser? Die einfachste Antwort und Tipp für Einsteiger in der Triops-Zucht lautet:

Gehe auf Nummer sicher und verwende destilliertes Wasser und stilles Mineralwasser in einem Mischverhältnis von 70 zu 30 Prozent.

Für die Aufzucht sollte man kein Leitungswasser verwenden, da dieses durch Rohrleitungen fließt, an denen sich Schadstoffe wie Kupfer lösen können. Bei erwachsenen Triops ist das Leitungswasser jedoch unproblematisch. Mit zunehmender Erfahrung kann man als Züchter immer mehr mit dem Wasser experimentieren und sein eigenes Mischverhältnis finden.

→ Mehr Informationen zum Thema Wasser bietet der Hauptartikel: Welches Wasser für Triops ist das beste?

2. Zu wenig Licht

Die Grundregel lautet: Ohne Licht, kein Schlupf! Das Licht löst den Schlupfreiz der Triops-Eier aus und somit gibt es ohne ausreichende Beleuchtung keinen Schlupf und somit keine Triops-Zucht. Das was Triops in ihrem natürlichen Habitat durch die Natur erhalten, muss der Züchter zu Hause durch technische Ausstattung selbst übernehmen. Für gute Lichtverhältnisse sorgen LED-Aquariumlampen, die meisten haben einen Tag- und Nachtmodus, welcher jedoch nicht zwingend notwendig ist. Die Lampe sollte mindestens zwölf, idealerweise 13 Stunden am Tag leuchten.

3. Falsche Wassertemperatur

Neben der Wasserqualität ist die richtige Temperatur des Wassers das wichtigste Kriterium in der Triops-Zucht. Bei falsch gewählter Wassertemperatur bleibt der Schlupf aus oder die Triops sterben im Nauplienstadium. Während im Sommer auf einen Heizstab verzichtet werden kann, sollte man im Winter das Becken zusätzlich heizen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die optimale Wassertemperatur für die häufigsten Triops-Arten.

Triops Cancriformis20 – 24 °C
Triops Longicaudatus23 – 26 °C
Triops Longicaudatus Red23 – 26 °C
Triops Beni kabuto ebi Albino22 – 25 °C
Triops Granarius24 – 26 °C
Triops Newberryi27 – 31 °C
Triops Australiensis27 – 31 °C

4. Überfütterung

Einer der häufigsten Fehler in der Triops-Zucht ist die Überfütterung. Der Mensch ist ein soziales Wesen als fürsorglicher Triops-Züchter will man nicht, dass die Tiere verhungern. Die Folge ist leider, dass man es oft zu gut meint und seine Urzeitkrebse überfüttert. Das Futter bleibt dabei am Aquariumboden und verwest. Dabei werden gefährliche Schadstoffe wie Nitrit und Nitrat freigesetzt. Auch die Wasserwerte verschlechtern sich, die Triops erkranken und können im schlimmsten Fall sterben. Überschüssiges Futter sollte man durch eine Reinigung des Aquariums wieder entsorgen.

→ Mehr Informationen zum Thema Fütterung bietet der Hauptartikel: So fütterst Du die Urzeitkrebse richtig

5. Keine Pflanzen im Becken

Pflanzen sind ein wichtiger Teil des Ökosystems im Aquarium, verhindern zu viel Nitrat und erzeugen zusätzlichen Sauerstoff, was den Tieren, Pflanzen und den nitrifizierenden Bakterien zugutekommt. In der Triops-Zucht muss jedoch keine dichte Bepflanzung verwendet werden, da die Urzeitkrebse keine dicht bewachsenen Gewässer bewohnen. Am besten eignet sich die Wasserpest, Nixkraut und ein paar Wasserlinsen.

→ Mehr Informationen zum Thema Pflanzen bietet der Hauptartikel: Triops Wasserpflanzen: Das sind die besten 5 Pflanzen für die Triops

Wichtig ist auch die Verwendung von Seemandelbaumblättern. Seemandelbaumblätter haben eine desinfizierende und fungizide Wirkung, halten Erreger zurück und verbessern die Wasserqualität. Die Seemandelbaumblätter beugen Fischkrankheiten vor. Sie enthalten viele positive Inhaltsstoffe wie Huminsäuren und sorgen für die Zellregulation der Fische.

→ Mehr Informationen zum Thema Seemandelbaumblätter bietet der Hauptartikel: Seemandelbaumblätter im Aquarium: Darum ist diese Heilpflanze unverzichtbar für Deine Zucht

6. Unterschiedliche Triops-Arten zusammen halten

Unterschiedliche Triops-Arten haben unterschiedlich Ansprüche, sodass verschiedene Arten möglichst nicht zusammen gehalten werden sollten. Wie in der Tabelle oben beschrieben, unterscheiden sich die Wassertemperaturen bei Triops-Arten. Manche Arten benötigen deutliche höhere Temperaturen während andere bei diesen Temperaturen möglicherweise sterben. Als Einsteiger in der Triops-Zucht sollte man dieses Risiko nicht eingehen.

7. Triops wie Spielzeuge behandeln

Es wird immer wieder beobachtet, dass manche angehende Züchter die Triops als Spielzeug betrachten. Leider werden manche Experimentiersets im Handel so designt und verpackt, als würde es sich um Spielzeug handeln. Dies vermittelt einen falschen Eindruck von Urzeitkrebsen. Manche Kundinnen und Kunden denken sich: „Ich kaufe mir einen Experimentierkasten aus dem Spielwarenregal und probiere zu Hause ein wenig damit herum.“

Urzeitkrebse sind Lebewesen, keine Spielzeuge und sollten wie Lebewesen behandelt werden.

Andere Tiere wie Hunde und Katzen haben auch ihre Bedürfnisse und niemand würde auf die Idee kommen, diese in einem Spielwarengeschäft zu kaufen. Ich kann an dieser Stelle an alle angehenden Züchter appellieren, Triops wie Lebewesen und nicht Spielzeuge zu behandeln und sich ordentlich um sie zu kümmern.

Ich habe alles richtig gemacht und es ist nichts geschlüpft. Was nun?

Trotz sorgfältiger Vorbereitung und der hundertprozentigen Befolgung der Zuchtanleitung ist nichts geschlüpft. Was mache ich nun? Nicht verzweifeln. Auch äußere Einflüsse wie Luftdruck und Gewitter können die Triops sterben oder gar nicht schlüpfen lassen. Einfach alles trocknen und erneut unter anderen Bedingungen probieren. Dann klappt es schon.

Lese dir auch den folgenden Blogbeitrag durch → Die 5 größten Irrtümer in der Triops-Zucht

Sladjan Lazic

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website nutzt Cookies und Google Analytics. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus. Klicken Sie hier für Opt-Out